Der
Vertrag mit dem Gründungsdirektor Prof. Raimund Stecker wurde bisher
nicht verlängert
Sinziger Zeitung
vom 21.10.2004
Remagen. Eine Woche vor der Grundsteinlegung für
den Arp-Museumsneubau nach Plänen des Architekten Richard Meyers
gibt es offenbar neue Streitigkeiten um den rund 30 Millionen Euro teuren
Gesamtkomplex, der Werke des Malers und Bildhauers Hans Arp (1887-1966)
und seiner Frau Sophie Taeuber-Arp (1889-1943) sowie Kunst der Gegenwart
zeigen wird. Der Südwestrundfunk (SWR) in Mainz meldete am vergangenen
Freitag, die vertragliche Grundlage des ehrgeizigen Kulturprojektes des
Landes Rheinland-Pfalz stehe grundsätzlich in Frage. Der rheinland-pfälzische
Kulturminister Jürgen Zöllner (SPD) wolle den vor seiner Amtszeit
1995 abgeschlossenen bislang geheimen Rahmenvertrag mit dem Verein "Stiftung
Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp" grundlegend ändern. Der Vertrag
sei für das Land sehr ungünstig: Er sichere dem privaten Arp-Verein
den eigenständigen Betrieb und die alleinige inhaltliche Gestaltung
des mit Steuergeldern finanzierten Museums zu. Der am vorigen Samstag
im Südwestfernsehen ausgestrahlte Film "Das Arp-Projekt: Die
Kunst, die Sammler, das Museum", spitzte zu: "Das Land zahlt
alles, der Verein bestimmt alles". Bereits am Freitagnachmittag bestritten
das Ministerium und der Verein, dass es Querelen gebe und die vertragliche
Grundlage gefährdet sei. Allerdings verhandele man seit längerem
über eine Novellierung des Rahmenvertrags, um "die Betriebsstruktur
des künftigen Museums zu optimieren und die Finanz- und Betriebsverantwortung
zusammenzuführen". Der Berliner Verwaltungsexperte Prof. Dr.
Ulrich Battis empfahl, den Vertrag durch den Rechnungshof prüfen
zu lassen. Laut SWR, der sich mit seinen Angaben auf interne Schreiben
aus dem Kultusministerium bezieht, kaufte das Land gemäß dem
Vertrag für zehn Millionen Euro Kunstwerke von dem Verein. Aus den
Schreiben des Kulturministeriums gehe hervor, dass von "den 100 versprochenen
Plastiken nur 51 existieren, während die restlichen 49 erst noch
auf Kosten des Vereins in Bronze gegossen werden sollten". Das Land
hatte zwischen 1996 und 2003 zur Entschuldung des privaten Arp-Vereins
für 10 Millionen Euro Kunstwerke gekauft. Das Ministerium betonte
hingegen, dass es sich bei den übrigen 49 Kunstwerken, für deren
Gießen Hans Arps testamentarische Erlaubnis vorliege, nicht um Ankäufe
des Landes handele. Dem SWR zufolge hat zudem der Vorsitzende des privaten
Arp-Vereins, der Londoner Anwalt Dieter Lange, den im Juni 2005 auslaufenden
Vertrag mit dem Gründungsdirektor Prof. Raimund Stecker nicht mehr
verlängert. Um eine Stellungnahme gebeten, sagte Direktor Stecker
im Film: "Dafür bin viel zu stolz, um diesen Umgang zu kommentieren."
Laut SWR will sich der Verein von Stecker vor allem wegen unterschiedlicher
Ansichten über die Auszeichnung von Nachgüssen, Vergrößerungen
und Verkleinerungen Arpscher Werke trennen. Stecker hatte wiederholt sein
Vorhaben geäußert, alle diese Arbeiten als solche klar auszuzeichnen.
Auch am vergangenen Sonntag war Professor Stecker gegenüber dem Krupp
Verlag zu einer Stellungsnahme nicht bereit. Er werde aber, so sagte er,
demnächst eine Erklärung abgeben.
- HG -
GROSSER BAHNHOF IM BAHNHOF ROLANDSECK Pressedienst
der Kreisverwaltung vom 21.10.2004
Landrat Dr.
Pföhler: Juwel für die Kultur unserer Region - offizielle Schlüsselübergabe
für Bahnhof am Freitag, Grundsteinlegung Arp-Museum und Bonn/Berlin-Abschlussfest
am Samstag
Großer Bahnhof im Bahnhof Rolandseck: Am Freitag wird mit der offiziellen
Schlüsselübergabe durch den Landesbetrieb Liegenschafts- und
Baubetreuung Koblenz an die Stiftung Bahnhof Rolandseck der Künstlerbahnhof
Rolandseck in Remagen feierlich eröffnet. Erwartet wird neben Gästen
wie Prof. Dr. Raimund Stecker, Direktor des Arp-Museums, und Landrat Dr.
Jürgen Pföhler auch Prof. Dr. Jürgen Zöllner, Minister
für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur des Landes
Rheinland-Pfalz.
Als "Auftakt zur großen Bühne am Samstag", an dem
die Grundsteinlegung für den Bau des Arp-Museums nach den Plänen
des amerikanischen Star-Architekten Richard Meier und das Bonn/Berlin-Abschlussfest
im Rahmen eines Publikumstages unter dem Motto "Vorspiel A(H)RP"
im Bahnhof Rolandseck stattfindet, bezeichnete Landrat Dr. Pföhler
die Schlüsselübergabe. "Der historische Bahnhof Rolandseck,
der seit Jahrzehnten ein Ort für Spitzenkunst und -künstler
aus der ganzen Welt war, wird wieder ein Juwel der Kultur unserer Region
sein. Seinerzeit ein Symbol des Fortschritts wird die Geschichte des Bahnhofes
jetzt in die Zukunft fortgeschrieben. Neben kulturellen und touristischen
Glanzlichtern wie etwa dem Friedensmuseum in Remagen, dem Nürburgring,
dem Kloster Maria Laach oder der Burg Olbrück wird der Bahnhof ein
weiteres Vorzeige-Projekt im Kreis Ahrweiler sein."
Gleichzeitig mit der Schlüsselübergabe wird die Ausstellung
"Arp/Craig-Martin/Arp" mit verschiedenen Werken des Künstlers
Michael Craig-Martin eröffnet. Landrat Dr. Pföhler: "Mit
dieser bemerkenswerten Ausstellung präsentiert sich der Bahnhof mit
einem kulturellen Highlight, das dem neuen Glanz des Bahnhofes in großartiger
Weise gerecht wird." Der in Dublin geborene Künstler Craig-Martin
wuchs in den USA auf und lebt und arbeitet heute in London. Er wurde bereits
zu vielen Ausstellungen wie von der Whitechapel Art Gallery in London,
dem Centre Georges Pompidou in Paris oder dem Museum of Modern Art in
New York eingeladen.
Mit "kulturellen Höhepunkten" gehe es nach den Worten von
Landrat Dr. Pföhler auch am Samstag weiter. "Mit der Grundsteinlegung
für das Arp-Museum werden wir den Startschuss für ein herausragendes
Bauprojekt und für das ambitionierteste Kulturprojekt des Landes
Rheinland-Palz geben." Die Region könne wirklich stolz sein,
dass ein solches Top-Museum im Kreis Ahrweiler gebaut werde. Damit könne
der Kreis zukünftig mit einem kulturell internationalen Flaggschiff
aufwarten, das von sich reden machen und die Kulturregion Kreis Ahrweiler
als drittes Standbein neben der Gesundheits- und Fitnessregion weiter
verstärken werde.
Im Rahmen der Grundsteinlegung wird Waltraud Luschny, stellvertretende
Chefredakteurin von Arte, unter anderem den parlamentarischen Staatssekretär
Achim Großmann (Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen),
Prof. Dr. Jürgen Zöllner, Landrat Dr. Pföhler, Bürgermeister
Herbert Georgi (Stadt Remagen), Prof. Dr. Raimund Stecker und den Stararchitekten
Richard Meier interviewen. Die Interviewteilnehmer werden eine Bulle mit
Präsenten bestücken, die dann in den Grundstein eingemauert
wird. Am Nachmittag ist der Bahnhof unter dem Motto "Vorspiel A(H)RP"
für das breite Publikum geöffnet und wartet mit vielen kulturellen
Programmpunkten auf.
LANDRAT STIFTET
STAHLZYLINDER FÜR DIE GRUNDSTEINLEGUNG DES ARP-MUSEUMS
Pressedienst der Kreisverwaltung
vom 21.10.2004
Schule und Kunst im Einklang: Das von den Lehrern Guido Höfer
und Wilhelm Scharrenbach der BBS-Metallwerkstätten hergestellte
und rund 20 Zentimeter hohe Präsent des Landrates zur Grundsteinlegung
des Arp-Museums Remagen-Rolandseck.
"Symbol für
das Museum als tragende Säule des Kreises Ahrweiler" - Präsent
von den Metallwerkstätten der Berufsbildenden Schule hergestellt
Mit einer bis heute erhaltenen Tradition aus dem 15. Jahrhundert wird
der Beginn des Baus des Arp-Museums in Remagen-Rolandseck am Samstag,
den 23. Oktober, feierlich begangen: der Grundsteinlegung. Hochrangige
Vertreter aus Politik und Kultur werden eine Bulle mit symbolischen Präsenten
bestücken, die dann in den Grundstein eingemauert wird.
Landrat Dr. Pföhler wird für den Kreis Ahrweiler einen Stahlzylinder
für den Grundstein stiften. "Das Arp-Museum wird eine tragende
Säule der Kultur für den Kreis Ahrweiler sein. Das möchte
ich mit dem säulenförmigen Stahlzylinder symbolisch bekräftigen
und die große Verbundenheit des Kreises zum Arp-Museum zum Ausdruck
bringen." Deshalb habe er auch auf dem Zylinder die Inschrift "Das
Arp-Museum - eine Zukunftssäule im Kreis Ahrweiler" anbringen
lassen.
Der Dank des Landrates galt den Metallwerkstätten der Berufsbildenden
Schule Bad Neuenahr-Ahrweiler (BBS) und insbesondere den dort tätigen
Lehrern Guido Höfer und Wilhelm Scharrenbach, die den Zylinder als
Geschenk für den Kreis hergestellt haben. "Das Werk zeigt eindrucksvoll,
welche qualitativ hochwertige und fachkundige Arbeit die BBS und ihre
Metallwerkstätten leistet. Wir können uns auf die BBS als fundierte
Bildungseinrichtung, aber auch als handwerklichen und künstlerischen
Ansprechpartner verlassen. Guido Höfer und Wilhelm Scharrenbach können
wirklich stolz auf ihre Leistung sein", lobte der Landrat.
Hinweis: Zu diesem Text erhalten Sie ein Foto. Bildunterzeile:
Schule und Kunst im Einklang: Das von den Lehrern Guido Höfer und
Wilhelm Scharrenbach der BBS-Metallwerkstätten hergestellte und rund
20 Zentimeter hohe Präsent des Landrates zur Grundsteinlegung des
Arp-Museums Remagen-Rolandseck.
Feuer
unterm Dach des Museumsbahnhofs
Ahrtaler Wochenspiegel 18.10.2004 -
So hatte sich das Team um Museumsdirektor
Prof. Raimund Stecker die Vorbereitungen für die Grundsteinlegung
zum neuen Arp-Museum nicht vorgestellt. Kurz vor dem Fest gibts neuen
Ärger um das 30 Mio Euro Projekt Arp-Museum oberhalb des Bahnhofs
Rolandseck. Warum?
Nach Angaben des Südwestrundfunks
(SWR) hat es zwischen dem Verein »Stiftung Hans Arp und Sophie Teuber
Arp« und dem Kultusminister Jürgen Zöllner »gekracht«.
Der Minister wolle den vor seiner Amtszeit abgeschlossenen Rahmenvertrag
mit dem Verein grundlegend ändern.
Dieser Rahmenvertrag
sichere dem Verein den »eigenständigen Betrieb des aus Steuergeldern
finanzierten Museums zu. Zudem habe das Land keine inhaltlichen Gestaltungskompetenzen.«
Ministerium und Verein
»Stiftung Hans Arp und Sophie Teuber Arp« widersprachen dem
Bericht des Südwestrundfunks. Sie betonten, dass die vertragliche
Grundlage des Projektes nicht in Frage stehe. Seit längererm allerdings
verhandeln Land und der Verein über eine Novellierung des Rahmenvertrags.
Ziel sei, »die Betriebsstruktur des künftigen Museums zu optimieren
und die Finanz und Betriebsstruktur zusammenzuführen.« Nach
SWR Angaben hat das Land gemäß des Rahmenvertrages zwischen
1996 und 2003 zur Entschuldung des Vereins für 10 Millionen Euro
Kunst gekauft. Von den 100 versprochenen Plastiken existieren aber erst
51, »während die restlichen 49 erst noch auf Kosten des Vereins
in Bronze gegossen werden sollten.«
Das ist aber noch
nicht alles: Presseberichten zufolge wird sich der Verein »Stiftung
Hans Arp und Sophie Teuber Arp« von dem seit vier Jahren amtierenden
Direktor Professor Raimund Stecker trennen.
Laut »Bonner-General
Anzeiger« erfolgt die Trennung »vor allem wegen unterschiedlicher
Ansichten über die Auszeichnung von Nachgüssen, Vergrößerungen
und Verkleinerungen.«
Am kommenden Samstag,
23. Oktober, wird der Museumsbahnhof eröffnet und der Grundstein
für das neue Arp-Museum gelegt. Das Museum soll die Werke des Malers
und Bildhauers Hans Arp sowie Kunst der Gegenwart aufnehmen.
Im Innenteil finden
Sie das das Programm zur Eröffnung und Grundssteinlegung. Ihre Meinung
zum Neubau des Arp Museums? Schreiben Sie per Mail an den Wochenspiegel:
»Rhein-Louvre«
als Euro-Grab? Ahrtaler
Wochenspiegel 05.10.2004 -
Wenn
am Samstag, 23. Oktober, der Grundstein für den Bau des Arp Museums
nach den Plänen von Richard Meier gelegt wird, kann Landrat Pföhler
außerordentlich zufrieden in die Runde schauen. Nach langem Ringen
wird das Arp Museum endlich gebaut.
Nach seinen Angaben handelt sich bei dem Museumsbau um ein historisches
Projekt, das in seiner Dimension mit dem Bau des Nürburgrings in
den zwanziger Jahren vergleichbar ist.
Natürlich hebt Pföhler auch den wirtschaftlichen Nutzen des
hervor: »Es ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der für die
Tourismusregion Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler, die jährlich mehr als
20 Millionen Besucher verzeichnet, neue Impulse bringt.«
Mit großem Programm wird am 23. Oktober die Grundsteinlegung des
Museums und die Wiedereröffnung des Künstlerbahnhofs Rolandseck
gefeiert.
Schon ein Tag zuvor, am 22. Oktober, wird im Bahnhof eine Ausstellung
mit Werken von Hans Arp, Maria Nordmann, Anton Henning, und Werner Klotz
eröffnet. Daneben sind einige Entwürfe des Architekten Richard
Meier für das Arp Museum zu sehen. Bis zum 2. Januar 2005 ist die
Ausstellung zu sehen.
Pföhler: »Das Arp-Museum stellt das abschließende Bonn-Berlin-Ausgleichs
projekt im Kreis Ahrweiler dar, das uns entscheidend vorangebracht haben«.
Bei aller Freude und Zufriedenheit des Landrats über den Bau des
Museums gibt es auch kritische Stimmen zum Bau des Arp Museums.
Karin Keelan vom Ortsverband Remagen Bündnis 90 / Die Grünen:
»Während auf der einen Seite keine öffentlichen Gelder
mehr für den Denkmalschutz vorhanden sind, werden auf der anderen
Seite Steuergelder für das ARP Museum verschleudert, nur weil das
Geld aus dem Bonn/Berlin-Ausgleich kommt und sich kaum ein Politiker darum
schert, wie das Geld vernünftiger ausgegeben werden könnte.«
Die engagierte Grünen Politikerin zeichnet ein düsteres Bild.
So könne es ihrer Meinung nach sein, dass zukünftig nur noch
der Nürburgring und das ARP Museum für den Kreis stehe. Keelan:
»Die folgenden Generationen werden nicht mehr wissen, wie ein Wasserturm
aussieht, eine alte Bahnunterführung oder ein Bahnbetriebsgelände.«
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